Petition
für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der Teepflückerinnen in Sri Lanka
Wir Unterzeichnenden sind tief besorgt über die entsetzlichen Arbeits- und Lebensbedingungen der Teepflückerinnen in Sri Lanka. Um diese öffentlich zu machen, hat die Gewerkschaft Ceylon Workers Red Flag Union am 7. und 8. Juni 2024 in Colombo ein Arbeiter*innentribunal organisiert.
Es hat die ausbeuterischen Realitäten aufgezeigt, denen die mehrheitlich weiblichen Arbeiter*innen ausgesetzt sind.
In ihrem Urteil haben die Richter*innen folgende dringliche Empfehlungen zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Teepflückerinnen abgegeben. Wir Unterzeichnenden unterstützen diese Empfehlungen vollumfänglich.
1
Faire Löhne
Sofortige Einführung des Mindestlohns von Rs. 1700 / Tag (ca. CHF 4.90).
Verbot von unfairen Praktiken, die den Arbeiter*innen den Mindestlohn verwehren.
2
Gesamtarbeitsverträge
Gesetzlicher Schutz der Gesamtarbeitsverträge, damit diese nicht willkürlich von Unternehmen aufgekündigt werden können.
3
Lebens- und Arbeitsbedingungen
Festlegung von Mindeststandards bei den Arbeitsbedingungen: an-gemessene Arbeitszeiten, Pausen, sichere Sanitäranlagen, sauberes Trinkwasser, medizinische Versorgung und spezifische Einrichtungen für Frauen (z.B. zum Stillen).
Anerkennung des Rechts auf angemessenen Wohnraum als Grundrecht: unter anderem ausreichender Platz, feste Struktur, Wasser.
4
Soziale Sicherheit und Rentensystem
Sicherstellen, dass alle Plantagenarbeiter*innen Zugang zu staatlichen Sozialversicherungen und zu einem umfassenden Rentensystem haben.
5
Unfall und Krankheit am Arbeitsplatz
Klare Richtlinien für Arbeitsschutzstandards auf den Plantagen, u.a. Schutz vor Schlangen und Insekten.
6
Keine Informalisierung
Gesetze zur Verhinderung von Informalisierung und Prekarisierung der Plantagenarbeit, um sicherzustellen, dass Arbeiter*innen gesetzliche Rechte und Schutz erhalten.
Wir fordern die Regierung Sri Lankas, das Arbeitsministerium, das Ministerium für Plantagenindustrien und alle relevanten Behörden auf, diese Empfehlungen des Tribunals raschestmöglich umzusetzen und sicherzustellen, dass die Rechte der Plantagenarbeiter*innen respektiert und ihre Arbeits- und Lebensbedingungen verbessert werden.